Samstag, 19. Dezember 2015

Update....Besuch aus Deutschland, Überfall und neue Projekte an der Schule

Molweni,

nun ist seid dem letzten Blogeintrag doch schon einiges an Zeit vergangen ...Ich versuche jetzt mal alles Erlebte irgendwie kurz und knapp zusammenzufassen...glaube es ist mir nicht soooo sehr gelungen...:)


Man muss ja schon zugeben, dass man hier unten in Südafrika nicht mehr so viel mitbekommt, was in Deutschland und dem Rest der Welt so abgeht..daher war es für uns umso schöner, als die deutsche Delegation des Landes Niedersachsens zu uns ins Eastern Cape kam, um das Jubiläum der 20 jährigen Partnerschaft beider (Bundes-) Länder zu zelebrieren.
Da bei dieser Partnerschaft der Freiwilligendienst eine große Rolle spielt, nahm sich die Delegation zum Ziel, einige unserer ASC-Göttingen-Projekte im Eastern Cape vor Ort anzuschauen.
Natürlich ging es bei dieser Reise auch um wirtschaftliche Aspekte, so dass ein Besuch beim örtlichen VW-Werk in PE und bei Continental nicht fehlen durfte.
Da Continental ebenfalls für uns ASC-Freiwilligen in PE ein wichtiger Partner ist (Conti unterstütz das Freiwilligenprojekt in PE aufgrund der Nähe zu unseren Schulen, nächstes Jahr bekommen z.B. alle unsere Schulen Sachspenden wie Tore, Tischtennisplatten oder andere Sportgeräte von Conti gestellt) kam es dann zu einem gemeinsamen Treffen in den Conti-Werken.
Für diesen aufregenden Anlass haben wir Freiwilligen eine kleine Präsentation erstellt, die wir dann vor Conti und der niedersächsischen Delegation gehalten haben.
Die Delegation und wir bei Conti
Nach der reibungslos abgelaufenen Präsentation konnte man sich dann noch kurz mit den Vertretern unterhalten und man wurde mit den Worten "baut keine Scheiße.." verabschiedet...wirklich ein sehr entspanntes und interessantes Erlebnis für uns alle!
Außerdem wurde rund um die Partnerschaft des Landes Niedersachsen und dem Eastern Cape ein kleiner Film gedreht, in dem auch unser Freiwilligenprojekt und unsere Sportstunden in kurzen Sequenzen zu sehen sind. Wer mehr darüber erfahren will, kann sich den Film gerne unter folgendem Link angucken, vorbeischauen lohnt sich!!

https://www.youtube.com/watch?v=fW978mUKhkA


Doch dieser Besuch aus Deutschland sollte nicht der letzte bleiben.
Mitte November hatten wir die Ehre Ingo Dansberg und Daniel Kirchhammer vom ASC-Göttingen bei uns zu begrüßen.
Die beiden ASC-Mitarbeiter nahmen sich 2 1/2 Wochen Zeit, um sich wirklich alle unsere 7 Einsatzorte im Eastern Cape anzuschauen.
So machte sich die kleine "ASC-Delegation" aus Ingo, Daniel, Brett (Vertreter des ASCs im EC) und Lars (Vertreter des Landes Niedersachsen im EC) auf, um auch unsere Schulen in Port Elizabeth zu besuchen und sich unsere Projekte anzuschauen.
Leider wurde deren Besuch von einem für uns schrecklichen Ereignis überschattet.. Tieni und ich wurden in unserem Township, 100m Luftlinie von der Schule entfernt überfallen...
Ich probiere mal kurz zu erklären wie es dazu kommen konnte.
Nach einer Reihe von blöden und wirklich unglücklichen Umständen entschieden Tieni und Ich, am Morgen des Besuchs, die letzten Meter zu unserer Schule zu Fuß zu gehen.
Es war tatsächlich ein Weg von vielleicht guten 500m den wir auch zuvor schon einige male zu Fuß gegangen sind..zudem führt der Weg fast ausschließlich über die große Hauptstraße, die zu dieser Zeit immer viel befahren ist und auf der auch sonst immer viel Betrieb ist.
Auf jeden Fall hatten Tieni und Ich schon fast die Hälfte des Weges hinter uns gebracht, als ganz plötzlich 3 Männer von der anderen Straßenseite rübergelaufen kamen und Tieni umstellten und sie aufforderten, Handy und Portmonnaie zu abgeben. Da uns beigebracht wurde, bei solchen Fällen so schnell wie möglich alles abzugeben, um schlimmeres zu verhindern, gab Tieni alle ihre Sachen aus der Hand und bevor sich die Männer zu mir umderehen konnte sind wir beide weggelaufen....SCHOCK!!
Überfallen im eigenem Township, kurz vor unserer Schule, auf der Hauptstraße, am helligsten Tag, ausgerechnet an dem Tag, an dem Ingo, Daniel und die anderen kamen....wir standen beide völlig unter Schock und konnten uns das alles nicht erklären, hatten wir uns doch zuvor immer so sicher gefühlt!
Glücklicherweise kamen alle Lehrer, Freiwilligen, Brett und die anderen zu uns,um uns zu trösten und halfen uns den Schock zu verarbeiten.
Es war trotz des riesen Schocks echt schön zu sehen, wie sich alle um uns gekümmert haben und uns, vor allem aber Tieni, beigestanden haben!
Doch aus jedem schlechten Ereignis kann man auch etwas für die Zukunft mitnehmen:
Wir haben uns einfach viel zu sicher gefühlt und haben uns dem entsprechend in vielen Situationen leichtsinnig verhalten, für die Zukunft wissen wir jetzt aber, dass man sich nie zu sicher fühlen darf und vor allem, dass man niemals ohne Locals im Township zu Fuß laufen darf!!

Doch durch die wahnsinnige Unterstützung der Lehrer und der anderen Freiwilligen, konnten wir dieses Ereignis (das mit Abstand schlimmste hier in Südafrika) recht schnell hinter uns lassen.
Auch das konnte Tieni und mich nicht davon abhalten, weiterzumachen und zwei neue Projekte an der Charles Duna zu starten!
Da es jetzt hier in Südafrika Sommer wird/ist haben wir uns überlegt, ein Schwimmprojekt zu starten.
In Deutschland ist es ja üblich, dass alle Kinder das Schwimmen in der Schule lernen. In Südafrika ist das nicht so. Hier wird den Kindern nicht beigebracht, wie man schwimmt, so dass fast alle Kinder inklusive den Lehrern nicht schwimmen können.
Glücklicheweise ist die Charles Duna in dem "learn to swim"-Projekt der Uni, so dass wir kostenlos einen Pool im anliegendem Township benutzen können.
Seid dem nehmen wir jeden Mittwoch 13 Kinder der Grade 5 zum Pool und bringen ihnen die Basics im schwimmen bei.
mit Yonwaba von der Uni im Pool
Leider gibt es durch die Sommerferien einen kleinen Einschnitt aber nach den Ferien wird wieder voll durchgestartet.
Durch puren Zufall kam eines Tages ein Reporter-Team einer lokalen Zeitung an den Pool, die uns dann postwendend um ein Interview baten, in dem wir die Möglichkeit hatten über unser Schwimmprojekt und unsere Tätigkeit in Südafrika zu berichten.








Zu dem haben wir vor einigen Wochen eine Mädchen-Fußball-AG für Grade 6 (nach den Ferien wahrscheinlich auch noch Grade 4) gestartet. Auch wenn echt noch einiges zu tuen ist (Fußball ist bei den meisten Mädchen ein echt vollkommen unbeschriebenes Blatt, und "leider" ist hier bei den Mädchen Netball noch zu sehr in den Köpfen verankert, dass sie Fußball immer mit Netball vermischen..) macht es schon sehr viel Spaß und wir hoffen bald ein schlagkräftiges Team (Teams) aufbauen zu können und mit anderen Schulen Turniere und Matches zu veranstalten.
erste Versuche beim Fußball



Die letzten zwei Wochen vor den Ferien waren sehr ungewöhnlich für uns.
Da alle Examen, der Schulstoff und sonst alles Wichtige bereits seid längerem abgeschlossen waren, kamen kontinuierlich immer weniger Kinder zur Schule, so dass nur noch von kleineren Ausflügen zu Pools oder der Verabschiedung der Grade 7 (für die Grade 7 geht es nächstes Jahr auf die Highschool) zu berichten ist. Ansonsten war die Schule an vielen der letzten Tagen wie lehrgefegt.........



 Ausflug mit Grade 5

Ausflug mit Grade 6

mit Victor am Posen (er hat uns bei der Mädchen-Fußball-AG geholfen
die Männer am Grill
Farewell der Grade 7



Mittlerweile haben wir hier in Südafrika Schulferien. Bis Mitte Januar sind alle Schulen geschlossen.
Zeit für uns in den Urlaub zu fahren.
Der erste kurze Trip nach Coffee Bay haben wir erfolgreich abgeschlossen (Bericht folgt irgendwann), Weihnachten wird dann bei 30 Grad bei uns gefeiert und über Silvester werden wir dann nach Kapstadt aufbrechen. Ich hoffe ihr kommt alle, wo auch immer ihr seit, mehr in Weihnachststimmung, als ich es hier kann!

Bis bald
euer Lukas



Freitag, 23. Oktober 2015

Roadtrip #1

Molweni!

Nach zwei Wochen mit einigen "Business-Terminen" kommt nun endlich mein Bericht über unseren ersten gemeinsamen Urlaub in den Drakensbergen.

Doch bevor wir unseren Urlaub starten konnten ging es zum ersten Zwischenseminar mit allen ASC-Freiwilligen aus Südafrika.
Da das Seminar bereits Mittwochs morgens nahe East London (gute 300km von PE entfernt) losging, fingen auch unsere ersten Schulferien 3 Tage früher als geplant an (die Ferien gingen vom 2. bis zum 10. Oktober...jaa ich weiß ich hinke mit dem Berichten wieder etwas hinterher, aber es passiert auch einfach viel zu viel...:) ).

Sicht=0
Als erstes Highlight kann man da schon unsere spektakuläre Anreise erwähnen, bei Dauerregen und dichten Nebelwänden ging es dann drei Stunden lang mit gefühltem Tempo 20 die Berge hoch und runter, bis wir dann tatsächlich pünktlich das Areena Riverside Resort bei East London erreichten.

Es war echt super schön, alle Freiwilligen wieder zu sehen und die ganzen unterschiedlichen Erfahrungen, die wir bereits alle gemacht hatten auszutauschen. Zudem war es das erste mal, dass wir uns alle nach dem zweiten Vorbereitungsseminar im Juli in Göttingen wiedergesehen haben!
Auf dem Seminar ging es dann auch hauptsächlich um den gegenseitigen Austausch der Freiwilligen und mit Brett und dass jede Region und jede Einsatzstelle eine kleine Präsentation erstellen sollte, die man dann z.B. bei Sponsoren vortragen kann.
Da das Resort nebenbei auch noch super coole Freizeitangebote wie Kanu-fahren und ne kleine Safari anbot wurde es dann trotz Dauerregen nie langweilig.


die wahrscheinlich zutraulichste Giraffe der Welt: Abby



 Auch wenn es am Ende nur drei Tage Seminar waren, die Atmosphäre war echt super schön auch super interessant!

Am Freitag den 2.Oktober ging es dann für uns aus PE (aber ohne Kristof und Arne) auf den ersten Roadtrip in die Drakenberge.
Da wir von East London noch gute 900km vor uns hatten und zudem wegen Sicherheitsgründen nicht Nachts fahren sollen (vor allem dann sind über die Straße laufende Kühe eine riesen Gafahr), mussten wir noch einen Zwischenstopp in Kokstad einlegen und dort die Nacht verbringen.
Am darauf folgenden Samstag hatten wir es dann gegen Nachmittag endlich in unser Backpacker am Fuße der Drakensberge geschafft.
Die Drankensberge erstrecken sich entlang der Grenze zu Lesotho und bilden die höchste Bergkette im südlichen Afrika (3377m).
Unser Backpacker, das "Amphitheatre Backpacker", benannt nach dem nebenliegendem Berg, der die Form eines Amphitheaters hat, hatten wir schon bereits nach den ersten Sekunden in unser Herz geschlossen.
Am Fuße des Berges lag es buchstäblich im Nirgendwo, so dass man sich auf dem weitläufigen Gelände ganz allein fühlen konnte aber auch durch einen Pool, Bar, genügend Koch-Möglichkeiten ausreichend Abwechslung finden konnte. Zu einem ordentlichen Roadtrip gehört natürlich auch , dass man Zeltet, so schlugen wir dann also recht schnell in der hintersten Ecke des Geländes unsere Zelte auf, in denen wir 4 Tage lang wohnen sollte.






Einerseits wollten wir Zelten, andererseits hatten wir uns vorher auch vorgenommen gaaaanz viel wandern zu gehen, um es schon mal vorweg zu nehmen, das "Wanderpensum" war noch deutlich ausbaufähig...:)
Aber da wir auch nicht umsonst zu einen der größten Touristenattraktionen fahren wollten, nahmen wir dann am nächsten morgen eine, vom Backpacker angebotenen, Wanderung in Angriff, die über 6 Stunden gehen sollte.
Bei dieser führte uns ein Gide zusammen mit anderen Wanderern (fast ausschließlich anderen deutschen Freiwilligen aus Südafrika) auf über 3000m hinauf.
Zwischenzeitlich fing dann der ein oder andere von uns schon mal über den Sinn einer solchen Wanderung nachzudenken, doch als wir dann schließlich ganz oben angekommen waren und uns ein unbeschreiblicher Blick über das ganze Bergmassiv und die Landschaft bot, wandelten sich bei uns allen jegliche Zweifel in pure Bewunderung um!!!!
Wer bei dieser Wanderung Höhenangst entwickelte (.......Esther......) schien auf dem Rückweg auf verlorenem Posten zu sein..denn dort mussten wir zwei, 15m, senkrecht am Felshang befestigte, rostige und im Wind schwingende Leitern ohne jegliche Sicherung überwinden, um den den Berg wieder herunterzukommen...
Doch nach mehr oder weniger eleganten Leistungen sind dann trotz allem alle sicher wieder unten angekommen!


das Motto der Leiter: No risk no fun

Zeit für ein Selfie ist immer...

on top of the world

we dem boyz

Mama/Oma wenn du das siehst, mach bitte die Augen zu!!

Posen für die Kamera

Team Charles Duna mit Blick in die Ferne...

Zwar waren die Beine am nächsten morgen doch gaaanz schön schwer aber eine zweite Wanderung wollten wir dann doch noch machen!
Also ging es dann auf eigene Faust in den nahe gelegenen Nationalpark zum Wandern.
Dieser bot mit seinen zahlreichen Wasserfällen (auch wenn die meisten leider ausgetrocknet waren), Cascaden und Bergen ein ebenfalls atemberaubendes Bild!
Julius, Luc und Ich wollten dann unbedingt auf einen der Felsen hoch, so dass wir quer Feld ein und vorbei an zahlreichen Affen den Berg in rekordverdächtiger Zeit erklommen.
Das wir gefühlt die ersten Menschen auf dem Felsen waren machte uns dann doch ganz schön stolz...

sieht man es uns eigentlich an, dass wir kaputt waren.....



Nach den zwei Wandertagen waren wir dann doch ziemlich geschaffen, so dass wir uns gemeinsam entschieden an die Wild Coast zu fahren.
Und wieder ging es mit unseren zwei Leihwagen mehrere Stunden zurück an die Küste.
Dort quartierten wir uns dann für eine Nacht bei einem Backpacker ein. Die Lage von diesem war ebenfalls traumhaft, da man zum Strand nur 10m gehen musste, was wir dann auch ausreichend ausnutzen und uns Abends mit ´nem Wein bewaffnet an den Strand legten.
"Blöd" ist hier leider, dass die Sonne immer so gegen 18Uhr schon untergeht, so dass meistens nicht soo viel vom Tag bleibt da es schon echt früh dunkel und gleichzeitig auch kühler wird...
Naja wie dem auch sei, die Zeit haben wir auf jeden Fall ordentlich genossen!

Von der Küste ging es dann wieder zurück ins Landesinnere, um andere Freiwillige in Berlin (bei East London) zu besuchen. Nach einer Übernachtung ging es dann am Freitag, ein Tag früher als geplant, zurück in unsere Heimat PE!!!!!

Alles in allem war es ein wirklich schöner Roadtrip mit vielen wundervollen und einzigartigen Momenten!
Auch wenn wir echt lange im Auto unterwegs waren, hat es sich doch gelohnt, da man dadurch die verschiedensten Landschaften gesehen hat. Echt bewundernswert, wie sich die Landschaft von trocken, Savannen-ähnlich, über Grün, zu Wäldern wie in Bayern ändern kann...
Zudem wurden die Ortschaften ländlicher und kleiner.

Aber trotz allem habe ich die Schule auch vermisst, so dass ich irgendwie froh war, als ich wieder zu Hause war und es wieder los ging..die folgenden Wochen waren dann wieder richtig spannend....Bericht folgt in den nächsten Tagen!!


soo jetzt noch ein par Bilder aus dem Urlaub! Ich hoffe euch gefallen die Bilder und ihr könnt euch einen kleinen Eindruck machen, wie unser erster Roadtrip verlaufen ist.

bis bald
euer Lukas!




















Sonntag, 11. Oktober 2015

Heritage Day und die Frage, was wir eigentlich am Wochenende machen?

Molweni,

nach etwas längerer Zeit melde ich mich mal wieder aus PE!
Leider bin ich, was das Blog-schreiben angeht, etwas in Verzug. Eigentlich sind wir seid zwei Tagen aus dem Urlaub wiedergekommen, nur habe ich noch viiiiel zu viel von vorher zu berichten, sodass die Urlaubsberichte später kommen werden-aber macht euch schon mal auf richtig schöne Bilder gespannt!!

Sooo aber in diesem Eintrag soll es um den Heritage Day, unsere Wochenendbeschäftigungen, und vieles mehr gehen.


vorher, wir noch in ASC-Pulli
Jedes Jahr am 24. September wird in Südafrika der Heritage-Day gefeiert. jDabei werden die unterschiedlichsten Herkünfte und Kulturen gefeiert, auch um die Vielfalt zu feiern.
Da jedoch an diesem Tag für alle frei ist, fielen die Feierlichkeiten in der Schule auf den Mittwoch davor.
Alle unsere Schulen haben diesen Tag unterschiedlich gefeiert, an einer Schule wurde eine Kuh geschlachtet aber an den meisten Schulen, so auch an unserer, kamen die meisten Kinder in traditionellen Kleidern. Diese bestanden am häufigsten aus bunten Stoff und Ketten. Viele hatten auch geschminkte Gesichter.
Damit wir nicht langweilig in unseren "Straßenklamotten" kommen, hatten sich Tieni und ich uns eigentlich überlegt, in traditionellen Trachten zu kommen. Dieser Plan fiel zwar ins Wasser, aber war im nachhinein vielleicht sogar besser, denn dann wurden wir von Miss Phumla in traditionelle Xhosa-Kleidung geschmissen. Tieni hatte ein echt schönes rotes Kleid an und wurde zudem noch im Gesicht geschminkt (auch wenn man das leider auf ihrer weißen Haut nicht so gut gesehen hat............sie wirds mir verzeihen). Sah echt richtig gut aus. Bei mir als Junge war die Auswahl leider nicht soo groß, so dass ich mit einem Xhosa-Tuch und wahlweise mit Schmuck ausgestattet wurde.
Da wir noch ein par Anziehsachen aus Phumlas Haus holen mussten, ging es dann zu Fuß und in traditioneller Xhosa-Kleidung durch das Township.
War bestimmt ein lustiger Anblick zwei Lungus (Weiße) in traditioneller Kleidung zu sehen...aber es schien gar nicht so schlecht ausgesehen zu haben, denn wir bekamen sehr viel Zurufe wie "Beautiful!" oder "Great!" als wir durch die Straße gingen.
Naja ihr könnt euch ja mal selbst ein Bild machen.


in Xhosa-Kleidung mit Phumla



So und jetzt zu unseren Wochenendsbeschäftigungen:

Summerstrand, #nofilter
Ich habe ja schon mal in einem meiner Blogeinträge geschrieben, dass bei Luc und mir im Haupthaus immer viel Betrieb ist, weil die anderen auf dem Grundstück von Berry und Gale keine Küche haben und dann immer zu uns kommen, um zu Kochen, oder auch einfach so bei uns chillen, weil wir dafür einfach die beste Räumlichkeiten haben. Naja und dazu kommt dann noch, dass die Port-Alfred-Guys, also Malte und Soeren (Freiwillige aus Port Alfred (PA), ca. 2 Stunden von uns entfernt) häufig an den Wochenenden zu uns nach PE kommen und dann bei uns schlafen. Ihr könnt euch nicht ausmahlen, wie unsere Bude danach immer aussieht.....vor dem Urlaub haben Luc und ich dann mal einen Tag lang die Bude auf Vordermann gebracht und bis jetzt hält sie sich eigentlich noch ganz gut im "saubersein"....mal gucken wie lange..

In meinen 4 Wochen die ich jetzt schon hier bin (fühlt sich an, wie ne Ewigkeit) waren Soeren und Malte fast jedes Wochenende bei uns. Dann geht es eigentlich immer mit der ganzen Mannschaft an den Summerstrand in PE (dort gibt es genügend Restaurants, Bars, Club etc.) oder direkt bei uns um die Ecke zu einer unserer Stammbars.

Wenn wir mal nicht so große Lust haben uns zu bewegen, gehen wir ab und zu auch einfach zu uns an den Pool und springen vom Poolhausdacht, quatschen und machen Späße und alles was noch so dazu gehört.
Eines Samstagmittags stand im "Nelson Mandela Stadium" von PE ein großes Fußballspiel zwischen zwei der bekanntesten Clubs Südafrikas, Kaizer Chiefs (aus Johannesburg) und Ajax Capetown, an.
Da wir Jungs und Tieni alle große Fußballfans sind, stand für uns fest: da müssen wir hin!
Also ging es an dem Samstag recht früh nach dem Frühstück zum Stadion, um uns noch die letzten Karten zu sichern, da schon fast alles ausverkauft war.
Nelson Mandela Stadium
Wir hatten unseren City Golf noch nicht mal abgestellt und man konnte die gute-Laune-Stimmung schon förmlich riechen und kurze Zeit später dann auch mit eigenen Augen sehen und hören. Es schien fast so, als würde der Fußball nur Anlass für eine riesige Party sein. Alle auf den Straßen haben getanzt, gesungen, es wurde laut mit Pfeifen und Vuvuzelas (bekannt von der WM-2010 in Südafrika) getrötet, über all bunte Trikots, lustige Fan-Verkleidungen.. echt eine reisen Party mit super Stimmung. Glücklicherweise hat sich die Stimmung weiter ins Stadion getragen, denn das Spiel war ehrlich gesagt nicht zu vergleichen mit deutscher 1. oder 2. Liga. Aber die Stimmung ist echt mega jjjjHammer!!!!!!! (und das sogar friedlich ohne Hooligans oder so....)
Dann hatten wir aber noch echt Glück, dass wir alle ins Stadion gekommen sind, denn einige von uns hatten sich leider gefälschte Karten andrehen lassen. Mit ein bisschen diskutieren haben es aber am Ende alle rein ins Stadion geschafft.
Was auch noch interessant zu bemerken ist, dass wir wirklich fast die einzigen Weißen im Stadion waren. So weit ich das beobachten konnte, wird hier in Südafrika Fußball vor allem von Schwarzen gefeiert während die Weißen eher Rugby gucken und supporten. (gerade läuft ja auch die Rugby-WM, weshalb an jeder Ecke Rugby im TV läuft und die Läden mit Rugby-Fanartikeln vollgepackt sind.)

Doch irgendwie zog sich durch diesen Tag ne ganz schön miese Pechsträne...
Erst die gefälschten Tickets, dann wurde im Stadion Maltes Handy geklaut (das erste mal, dass einem von uns was geklaut wurde..) und zu guter Letzt ist noch unser Golf mitten aufm Berg abgesoffen und wollte einfach nicht mehr anspringen...
Auch wenn es nicht am selben Tag passiert ist, kann man es eigentlich auch noch dazu zählen: uns wurde nämlich am helligsten Tag unser heiß geliebter City Golf geklaut....er stand vor der Einfahrt von der anderen WG und aus unerklärlichen Gründen war er nach einem kleinem Mittagsschlaf nicht mehr da......zum Glück haben wir einen "neuen" bekommen. Ein VW Fox aus dem 18. Jahrhundert steht von nun an in unserem Fuhrpark...manchmal zickt er zwar rum aber wir mögen ihn trotzdem.
Naja diesen Tag mussten wir dann erstmal in einem unserer Stammclubs verdauen.

Die Woche danach war dann aufgrund des Heritage Days  ein verlängertes Wochenende, bei dem -wie könnte es anderes auch sein-  sich Malte und Soeren wieder bei uns einquartiert haben. Freitags ging es dann mit der ganzen Mannschaft + Malte und Soeren zum Paintball spielen und am Samstag trafen wir uns mit den Freiwilligen aus J-Bay (eine Stadt in der Nachbarbucht, ca. ne Stunde Fahrt) zum Whale-Watching.
Auf einem kleinen Motorboot ging es gemeinsam mit den J-Bay und PA-Freiwilligen, und unserem Guide aufs Meer. Und tatsächlich konnte man, trotz anfänglicher Skepsis, Robben, Pinguine, Delphine und auch Wale sehen. Leider wurde mir durch den Seegang auf der Hälfte der Strecke ein bisschen unwohl, so dass ich das große Spektakel kaum miterleben konnte: In gut 5 Metern Entfernung von unserem Boot haben sich nämlich in aller Seelen Ruhe zwei Wale gepaart...ja es war eindrucksvoll.... aber auch irgendwie komisch...:)
(Bilder folgen)

Was wir auch gerne machen, ist in einer der unzähligen Malls zu gehen und bisschen shoppen oder essen, an den Strand fahren oder auch einfach mal nen Tag abhängen und Blog schreiben.
Außerdem kann man hier auch schön günstig ins Kino gehen. Ein normaler 2D Film kostet 35R, also etwas mehr als 2 Euro, und ein 3D Film 45R, 3 Euro. Wir Jungs freuen uns schon riesig auf den neuen James Bond Film der irgendwann in den nächsten Monaten in die Kinos kommen soll.
So das ist eigentlich das, was Freiwillige so am Wochenende machen...eigentlich recht spannend und abwechslungsreich.

Sooo ich hoffe euch hat dieser kleine Einblick gefallen.
In den nächsten Tagen werde ich dann mal von unserem Urlaub berichten.

bis dahin 
machts gut
euer Lukas


Sonntag, 27. September 2015

groß, größer, Charles Duna Primary School

Molo!

ich hoffe, euch geht es allen gut! Mir zu mindestens geht es prächtig!!
Zwei Wochen sind nun schon seid meiner Ankunft hier in Südafrika vergangen.
In diesen zwei Wochen habe ich echt sooo viel erlebt, dass ich echt ein bisschen Angst habe, nicht alles erzählen zu können...aber ein Versuch ist es ja mal wert!

Am Sonntag den 13. September war unsere PE-Crew 2015/16 dann endlich vereint.
Ester, Karo, Sina, Tieni, Luc und Julius waren das Wochenende über in Port Alfred auf einem großen Festival, so dass es erst am Sonntag das große Wiedersehen gab!
Es war wirklich schön, alle meine Mitfreiwilligen aus PE wiederzusehen, da sie schon soo viel von ihrer Zeit hier in PE erzählen konnten. Zugegebenermaßen waren dadurch meine ersten Tage auch etwas zäh.
Sie kannten sich ja dann schon recht gut aus und eine gewisse Routine ist bei den meisten zu diesem Zeitpunkt auch schon eingetroffen, so dass ich mich ein bisschen verloren bzw. als "Mitfahrer" gefühlt habe...
Doch schon bald konnte ich dieses Gefühl glücklicherweise ablegen.
Schon jetzt fühle ich mich schon so, als ob ich mein ganzes Leben nichts anderes getan hätte,auch wenn hier wirklich jeder Tag etwas neues bietet!

Nach gemeinsamem Kuchen-essen und Erzählungen ging es dann für mich auch recht früh ins Bett (die ersten drei vier Tage waren echt so anstrengend, dass ich immer ganz schnell ins Bett gefallen bin), denn am nächsten Tag sollte es schon um 8 in die Schule gehen...
Da wir jeden morgen gute 20 Minuten mit dem Auto zur Schule fahren müssen, ging der Wecker um 7 Uhr morgens und kurze Zeit später saßen wir dann schon im Auto auf dem Weg zur Schule.
Das erste mal ging es dann für mich also durch das Township New Brigton in der die Charles Duna liegt. Doch zum Township später mehr.

Leider kamen wir am ersten Tag etwas zu spät, so dass wir die Assembly um 10 Minuten verpassten.
Bei der Assembly gibt es immer eine kleine Ansprache von der Principal und den Lehrern oder wichtige Dinge, die die Schule betreffen, werden angesprochen.
Bei der sollen wir beide (Tieni und ich)  eigentlich den Schülern und den Lehrern vorgestellt werden.. doch zum Glück gibt es jede Woche zwei mal (montags und freitags) eine Assembly, so dass es noch genügend Zeit dafür gibt. Aufgrund des Regens, der irgendwie immer montags und freitags kommt, ist die Assembly leider bis jetzt immer ausgefallen, so dass wir bis heute noch nicht "offiziell" vorgestellt wurden.
Den Schülern und den Lehrern wurde ich dann quasi freestyle so nach und nach vorgestellt, je nach dem, wer uns wann über den Weg gelaufen ist früher oder später. Mittlerweile kenne ich schon fast alle Lehrer und auch die meisten Schüler kennen mich jetzt schon.
Vielleicht war das ja auch gar nicht so schlimm, so gestaltet sich wenigstens das Lehrernamen-merken als etwas einfacher, als wenn man alle auf einmal kennen lernt und mit unzähligen Xhosa-Namen überhäuft wird.
Naja wie dem auch sei, Tieni und ich kamen just in dem Moment, als sich die Assembly aufgelöst hat, die erste Lehrerin, zu der mich Tieni dann brachte, war Miss Phumla.
Ich kann mich noch wirklich exakt an diese erste Begegnung erinnern: Miss Phumla nahm mich mit einem gaaaaaaaanz breitem Grinsen und den Worten "my son" in den Arm und hieß mich an der Charles Duna Primary School (CD) willkommen. Das war wirklich sooo unbeschreiblich schön, dass mir fast die Tränen kamen. Da ich mich so darüber gefreut habe, endlich angekommen zu sein, habe ich eigentlich ehrlich gesagt alles vergessen, was sie mir "damals" erzählt hat...
Miss Phumla ist mir echt super doll ans Herz gewachsen, jedes mal begrüßt sie mich mit "my son" ,so dass es jetzt schon zur Gewohnheit geworden ist, dass ich sie mit "Mother" begrüße ;)
Wenn wir morgens in ihre Klasse kommen um Hallo zu sagen oder um Tschüss zu sagen, muss man mindestens 20 Minuten mehr einplanen, weil es immer gaaanz viel zu erzählen gibt, echt super super süß!!

Der Plan war dann eigentlich, dass wir anschließend zur Principal gehen, um mich bei ihr vorzustellen, doch da sie gerade nicht da war, haben wir erstmal einen kleinen Rundgang um die Schule gemacht.
Die Schule ist echt wahnsinnig groß, 1100 learners (Schüler) hat die Schule, jede Jahrgangsstufe (Grade R bis 7)  hat dann noch mal mindestens 4 Klassen, und jede Grade hat dann ihren eigenen "Gebäudekomplex", da muss man schon mal etwas suchen, bis man die richtige Klasse gefunden hat.
Die Klassenräume, wie sollte es anders auch seien, sehen eigentlich genauso aus, wie Klassenräume in Deutschland. Im Vergleich sind sie vielleicht ein bisschen kleiner als bei uns, dadurch sind sie einerseits lauter, andererseits aber auch viel gemütlicher!
Ach ja in einer Klasse sind eigentlich immer so gut 30 Schüler, das ist je nach dem mal anstrengend, mal ganz entspannend ...:)





Nach dem wir unseren kleinen Schulrundgang beendet hatten, ging es ins Office von Miss Zume, der Principal der CD.
Miss Zume ist auch super nett und herzlich (wie eigentlich fast alle Südafrikaner), außerdem ist sie total ambitioniert, was die Entwicklung der Schule angeht: hier ein neues Projekt und dort ein weiteres staatliches Gutachten usw. ... Aus diesem Grund, hatte sie auch nicht so viel Zeit und schickte uns gleich weiter, eine Klasse zu übernehmen, versprach uns aber, zu einem späterem Zeitpunkt eine "Township-Tour" zu machen.
Mit diesen (zugegebener maßen etwas überraschenden Worten, man versprach mir, dass der erste Tag ganz locker laufen würde.. :) ) ging es dann zu meiner ersten Sportstunde.
Zum Glück hatte ich meine routinierte Projektpartnerin Tienike dabei, sonst wäre ich glaube ich ganz schön verloren gewesen. Also gingen wir los die richtige Klasse zu suchen, die uns unserer Timetable vorgab.
Wir haben die Klassen immer dann, wenn sie "Lifeskills" haben, dann fragen wir die Lehrer, ob wir die Kinder für eine kleine Sportstunde "ausleihen" können und dann geht es, kurioserweise immer gleich im "Rattenfänger von Hameln-Style," auf das Sportfeld.
An der CD gibt es zwei Felder die wir als Sportfelder nutzen können: einmal einen großen Rasenplatz, auf dem man z.B. Fußball spielen kann und dann noch einen Betonplatz auf dem wir eigentlich das Meiste machen.
Wie sieht denn jetzt eine typische Sportstunde bei uns an der CD aus:
1. die richtige Klasse wird gesucht... :)
2. die Kinder werden, im bereits erwähnten "Rattenfänger von Hameln-Style", aufs Sportfeld geführt
3. "please stand in line!" - heißt soviel, wie dass sich die Kinder hinter einer Linie aufstellen sollen und leise werde sollen, damit wir die Übungen ansagen können. Im Idealfall geht das schon ganz automatisch...
4. kleine Aufwärmspiele (Kreis- oder Linienlaufen mit Übungen und/oder rhythmischem Klatschen)
5. Streching - die Kinder stehen im Kreis, ein Kind geht in die Mitte und macht eine Übung vor und zählt dabei bis 10, nach jeder Zahl antwortet der Rest mit einem lauten "YEEEES!!"- also "one-yees", "two-yees" und so weiter. Da die Kinder für meinen Geschmack bisschen zu leise sind, werden sie dann von mir mit Rufen, wie "louder" oder "I cant hear you" angefeuert, so dass ein echt lauter und rhytmischer Ruf entsteht. Da das Office von Miss Zume direkt vor dem Betonplatz ist, mussten wir sogar schon mal nachfragen, ob es ihr nicht zu laut ist...doch glücklicherweise gefällt es ihr, wenn es mal nicht zu leise ist :)
6. Rennspiele oder andere kleine Wettkämpfe, Akrobatikübungen (je nach Alter der Kinder), Soccer, Netball
7. nach 40 Minuten (plus minus 20 Minuten) ist die Stunde dann schon vorbei und die Kinder müssen zurück in den Unterricht.


so das ist eigentlich der "Masterplan" unserer Sportstunden.
Doch oft ist es auch so, dass das alles über den Haufen geworfen wird, weil die Kinder einfach die ganze Stunde lang Soccer (Jungs) und Netball (Mädchen) oder "Fisher fisher how deep is the water" spielen wollen.. :) :)

Leider haben wir nicht jede Klasse, da die Schule einfach zu viele Klassen hat.
Zum Beispiel haben wir die ganz kleinen aus der Grade R (4,5 Jahre alt) oder die Grade 1 nie...dafür spielen wir dann in den Pausen immer Flugzeug fliegen, oder "rock-paper-scissors" (Schere-Stein-Papier) oder andere "Abklatschspiele" mit den kleinen aus Grade R und 1.
Dabei ist es mir irgendwie immer peinlich, wenn ich deren Namen nicht kann...was meistens zwei Gründe hat: 1. sind es eben über 1000 neue Namen für mich und 2. sind das auch keine Namen wie wir sie kennen, sonder Xhosa-Namen..

Xhosa ist die Sprache, die neben Englisch eigentlich von fast allen Schwarzen im Eastern Cape gesprochen wird. Die Besonderheit an der Sprache ist, dass sie erstens Klicklaute enthällt, was schon echt ein Problem für uns "Zungengrobmotoriker" ist, und dann noch zweitens je nach Region verschieden gesprochen wird und so zu einer komplett anderen Sprache wird.
Ein bisschen Xhosa kann ich auch schon: Molo Kunjani? (Hallo, wie geht es dir?), Siphilile (danke gut und dir?) oder Enkosi kakhulu (Dankesehr). Es ist echt immer richtig schön zu sehen, wie sich die Leute im Supermarkt an der Kasse oder in der Schule freuen, wenn man sie auf Xhosa anspricht.
Zwar bin ich dann recht schnell mit meinem Latein am Ende und muss ins englische umspringen aber dieses Gefühl ist echt unbeschreiblich schön.
Auch wenn hier alle diesen, zugegebenermaßen etwas lustigen, afrikanischen Akzent im englischen haben, kann man hier eigentlich alle und alles gut verstehen und es sprechen auch, bis auf die kleinen Kinder, alle englisch.

Ups, da bin ich wohl schon wieder vom Thema abgewichen.......aber es gibt einfach viel zu viel, was ich euch erzählen könnte.


Als dann Miss Zume wieder Zeit hatte, nahm sie uns mit auf eine recht eindrucksvolle Tour durch das Township New Brigton. Sie findet es wichtig, dass wir wissen, woher die Kinder von unser Schule kommen.
Miss Zume hat uns dann mit ihrem Auto durch das Township gefahren und hat uns vieles gezeigt und erklärt. wirklich sehr sehr eindrucksvoll!
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir so ein "Township" ganz anders vorgestellt habe.
Ich habe Schlammstraßen und durchgehend Wellblechhütten oder Häuser aus Holz erwartet, doch es ist eben nicht immer alles so, wie es durch Filme oder das Fernsehen dargestellt wird.
Wie man auch auf den Bildern erkennen kann, gibt es auch im Township ganz normale asphaltierte Straßen, Betonhäuser, Supermärkte, Tankstellen, Friseursalons, Schulen und Sportplätze.


So sieht der größte Teil des Townships aus. Zudem ist Township nicht gleich Township. Auch dort gibt es nochmal wohlhabendere und weniger wohlhabendere Häuser und die Townships unterscheiden sich nochmal von Region zu Region und Stadt zu Stadt. An den großen Straßen stehen in der Regel ganz normale Betonhäuser, die auch von innen recht gut ausgestattet sind, fährt man jedoch ein bisschen "tiefer" ins Township rein, dann sieht man auch öfters s.g. "Shecks" (also Wellblechhütten oder Holzhäuser) und nicht-asphaltierte Straßen die bei Regen zu unpassierbaren Matsch-wegen werden.
Da es auch in der Schule kein richtiges Abwassersytem gibt, wird es bei Regen unmöglich, Sportunterricht zu machen, da einfach ungelogen die ganze Schule unter Wasser steht. Leider hat es hier in letzter Zeit recht oft geregnet (bei uns ist gerade Frühling), so dass wir häufig nichts in der Schule machen konnten...










 Auch fühlen wir uns alle eigentlich ziemlich sicher hier in den Townships (solange es nicht dunkel wird, dann wird es echt manchmal bisschen ungemütlich), aber wahrscheinlich fühlen wir uns sicherer als wir eigentlich sind. Trotzdem ist es so um Längen besser, als jedem und allem im Township mit Misstrauen zu begegnen!
Nachdem es dann noch von Miss Zume spendierte Amaguinas (ist bestimmt falsch geschrieben), ein frittiertes Gebäck, dass man nur im Township kaufen kann, gab, ging es dann zurück zur Schule.

So gegen 12, 13 Uhr geben wir dann meistens die letzte Klasse ab und mit den anderen Freiwilligen von den restlichen Schulen im Gepäck geht es dann ab nach Hause.
Recht erschöpf geht es dann meistens für ne Stunde ins Bett bis es dann ab zu Spar geht, ein bisschen Chicken an der Warmtheke zu kaufen... :) :)

Puh, da das jetzt glaube ich doch recht viel auf einmal war und ich euch ja auch nicht langweilen will. folgt die Fortsetzung über die Stadt PE und was wir so am Wochenende machen und vieles mehr in den nächsten Tagen!!

Enkosi kakhulu für eure Aufmerksamkeit und Sakubonana
euer Lukas!!!